*** Die EJS bleibt aufgrund der aktuellen Corona-Lage und der Verordnung des Landes bis auf Weiteres geschlossen.***
Die Ehemalige Jüdische Schule Leer (EJS) ist eine Gedenk- und Begegnungsstätte in Trägerschaft des Landkreises Leer. Als letzter „steinerner Zeuge“ der Synagogengemeinde Leer widmet sie sich dem Gedenken an jüdische Bevölkerung aus dem Landkreis. Zu ihren Kernaufgaben gehören die Erforschung, Vermittlung und Präsentation jüdischer Lokalgeschichte sowie Veranstaltungen zu aktuellem jüdischen Leben in Deutschland. In der Einrichtung werden die Dauerausstellung zur Schule mit Interviewsequenzen ehemaliger Schüler, wie Ilse Polak, Albrecht Weinberg und Manfred Gans, sowie wechselnde Sonderausstellungen gezeigt. Führungen für Schulklassen und interessierte Gruppen sind auf Anfrage gern durchführbar.
Das deutsch-niederländische Gemeinschaftsprojekt „Jüdisches Leben im grenznahen Raum“ vom Landkreis Leer und der Stichting Folkingestraat Synagoge Groningen, das durch Interreg Deutschland-Nederland, das Auswärtiges Amt, die Provinz Groningen und das Niedersächsische Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung gefördert wird, präsentiert eine online-Tagung. Das Projekt thematisiert die Wechselbeziehungen der jüdischen Gemeinden Bunde, Jemgum und Weener im Rheiderland und Bourtange, Groningen und Winschoten im Groningerland.
Im Rahmen dieser online-Tagung stellt Dr. Juliane Irma Mihan, Wissenschaftliche Mitarbeiterin des Landkreises Leer, am 14. Januar ihre Forschungsergebnisse vor. Diese werden Anfang 2021 auch in Buchform vorliegen. Weitere Expert*innen unterschiedlicher Fachrichtungen geben Einblicke in themenverwandte Bereiche und ermöglichen einen grenzübergreifenden, digitalen Austausch. Außerdem wird ein Film über die ehemalige Puddingpulverfabrik in Weener wird gezeigt.
Bitte melden Sie sich bis zum 8. Januar 2021 unter folgender Adresse an: tagung@lkleer.de
Die Teilnahme ist kostenfrei.
Nach der Anmeldung werden Ihnen die inhaltlichen und technischen Informationen zur Veranstaltung rechtzeitig mitgeteilt.
Programm (Stand: 09.12.2020)
ab 09:00 Uhr
Konferenzraum "zoom" geöffnet; technische Unterstützung
10:00 Uhr
Grußwort von Matthias Groote, Landrat des Landkreises Leer
14:45 Uhr
Zusammenfassung und Verabschiedung (Andrea Blome)
Das Forschungsprojekt „Jüdisches Leben im grenznahen Raum“ des Landkreises Leer und der Stichting Folkingestraat Synagoge Groningen wird unterstützt von:
Zum Projekt „Rosa – Eine unsichtbare Frau/Een onzichtbare Vrouw“
Wer war Rosa Lazarus? Dieser Frage geht das Team von Werkstattfilm e.V. um den Filmemacher Farschid Ali Zahedi in dem deutsch-niederländischen Kooperationsprojekt nach. Die außergewöhnliche Geschichte der in Stapelmoor geborenen und anschließend in Oldenburg lebenden Jüdin Rosa Lazarus ist keine Heldengeschichte, sondern handelt vom Leben und Überleben einer ganz gewöhnlichen Frau. Rosa Lazarus floh vor den Nationalsozialisten in die Niederlande und wurde vom Groninger Theologen Binne Roorda gemeinsam mit sieben anderen Jüdinnen und Juden mehrere Jahre in dessen Haus versteckt.
Zahedi dazu: „Anhand von Rosas Lebenswegs wird ein bisher in der lokalen Geschichtsschreibung des Raums Oldenburg – Ostfriesland – Groningen vernachlässigtes Kapitel beleuchtet und neue Perspektiven für grenzübergreifende und gleichzeitig lokal verwurzelte Erinnerungskultur eröffnet.“
Alle Bestandteile des Projekts erscheinen in einer deutschsprachigen sowie einer niederländischen Version. Kooperationspartner sind u.a. die Jüdische Gemeinde Groningen, ein niederländisches Rechercheteam um Ytje Stevens-Roorda, Klaasjan Pol und Otto Wiersma, sowie die Jüdische Gemeinde Oldenburg.
Das Projekt wird gefördert vom EU Förderprogramm Interreg Deutschland-Nederland, der Stadt Oldenburg sowie dem Landkreis Leer.
Zur Ausstellung:
Weitere Projektergebnisse sind eine mobile Ausstellung auf 11 Rollups, die ebenfalls in einer deutschen und einer niederländischen Version zur Verfügung steht. Die Ausstellung widmet sich einer systematischen Aufarbeitung der Geschichte von Rosa Lazarus. Sie beleuchtet die verschiedenen Stationen auf Rosas Weg, liefert über den Film hinausgehende Hintergrundinformationen zum historischen Kontext und lädt mit großformatigen Fotos und Originaldokumenten zum genaueren Entdecken ein.
Lehrende haben künftig die Möglichkeit, einen Materialkoffer zum Thema Judentum bei der Ehemaligen Jüdischen Schule Leer für den Einsatz im Schulunterricht auszuleihen.
Mit Hilfe von Ritualobjekten wie Gebetsriemen und Chanukka-Leuchter, den dazugehörigen Erklärungen sowie ausgewählter Literatur soll den Schülern jüdische Kultur und Religion vermittelt werden.
Für Reservierungsanfragen bitte per Mail an die EJS wenden: ejs@lkleer.de
Schüler*innen des Teletta-Groß-Gymnasiums Leer haben innerhalb ihres Seminarfachs unter der Leitung ihrer Lehrerin Frau Claudia Lax eine Broschüre erstellt, die einen Museumsrundgang durch die einzelnen Räume der Ehemaligen Jüdischen Schule (EJS) in Leer bietet. Das kleine Buch erzählt von der Geschichte des Gebäudes und den Menschen, die dort einst gelernt, gelehrt und gelebt haben. Erwähnung finden ebenfalls Themen zum Denkmalschutz und zur EJS als Kulturdenkmal. Die Arbeit ist im Rahmen des „denkmal aktiv“ Projektes „Die Ehemalige Jüdische Schule als lebendiger Lernort“ von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz gefördert worden. Sie ist das Resultat einer einjährigen Auseinandersetzung der Kursteilnehmenden mit jüdischer Regionalgeschichte und deren baulicher Präsenz in der Stadt Leer sowie der heutigen Nutzung der Überreste. Das Projekt wurde fachlich von der EJS, dem Stadtarchiv Leer, der Stadtbibliothek Leer sowie dem Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege unterstützt. Auf breiter Basis haben Schüler*innen zu geschichtlichen und baulichen Themen recherchiert, Exkursionen z.B. zur Groninger Synagoge und der Gedenkstätte Esterwegen unternommen, ihr Fachwissen erweitert und schließlich ihre Ergebnisse dokumentiert.
Der gedruckte Rundgang lädt dazu ein, die Ehemalige Jüdische Schule Leer eigenständig zu erkunden und hält viele interessante Themen und Details bereit. Gäste erhalten einen großen Einblick in die Geschichte des Hauses und Hinweise zu baulichen Besonderheiten. Die Broschüre ist ab sofort kostenfrei zu den Öffnungszeiten donnerstags bis sonntags von 14 bis 18 Uhr in der Ehemaligen Jüdischen Schule Leer, Ubbo-Emmius-Straße 12, 26789 Leer erhältlich.
Anmerkung: Das Gruppenbild wurde vor der Corona-Pandemie aufgenommen.In der Stadt Leer verortet, aber mit dem Weitblick auf das Kreisgebiet, wird in der Ehemaligen Jüdischen Schule zu Themen jüdischer Geschichte geforscht. Zu Forschungs- und Vermittlungszwecken führt und sammelt die EJS Zeitzeugeninterviews mit regionalem Bezug. Als assoziierte Sammlungsstelle des Visual History Archives der University of Southern Carolina stellt sie Zeitzeugeninterviews zur Verfügung: Visual History Archive, PDF
*Schwerpunkt: jüdische Kultur, Religion und Festtage
*Schwerpunkt: Zeitzeugeninterviews
Derzeit bietet die EJS ein besonderes Seminar mit Exkursion in die Groninger Synagoge an: Seminar & Exkursion, PDFDie Ehemalige Jüdische Schule ist barrierefrei zugänglich. Ein Fahrstuhl im Altbau ermöglicht den Gästen barrierefreien Zugang in das Obergeschoss.
Landkreis Leer
Amt für Schule, Bildung und Kultur
Ehemalige Jüdische Schule
Bergmannstraße 37
26789 Leer
Donnerstag bis Sonntag von 14 bis 18 Uhr geöffnet.
Führungen nach Vereinbarung möglich.
Eintritt und Führungen sind kostenfrei.
Das aktuelle Factsheet zum Projekt der Ehemaligen Jüdischen Schule «Jüdisches Leben im grenznahen Raum« gibt es hier zum Herunterladen als PDF: