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Landkreis gibt Flüchtlingsunterkunft in BBS-Halle auf

Turnhalle in Leer soll möglichst bald wieder für den Schul- und Vereinssport zur Verfügung stehen

Niedersachsen hat inzwischen so viele Kriegsflüchtlinge aufgenommen, dass das Land seine Aufnahmequote derzeit übererfüllt hat. Das führt auch zu einer Entlastung in den Kommunen. Wie das Innenministerium jetzt per Erlass erklärt hat, werden den Landkreisen in den kommenden Monaten deutlich weniger Geflüchtete zugewiesen, als bisher angekündigt waren.

Der Landkreis Leer wird aus diesem Grund die Flüchtlingsunterkunft in der Turnhalle der Berufsbildenden Schulen in Leer aufgeben. „Die Halle soll so bald wie möglich wieder für den Schulsport und die Sportvereine zur Verfügung stehen“, kündigt Landrat Matthias Groote an. Der Landkreis bittet aber um Verständnis, dass dies einen gewissen Vorlauf benötigt. Denn zunächst muss mithilfe des Technischen Hilfswerks die Sporthalle leer geräumt und anschließend für den Sport wieder hergerichtet werden. Den konkreten Termin der Hallenöffnung wird der Landkreis rechtzeitig bekannt geben.

Der jüngste Erlass aus dem Ministerium habe zu einer neuen Bewertung der Lage geführt. Denn bis vor Kurzem war der Landkreis Leer noch davon ausgegangen, dass in den kommenden Wochen wieder Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine ins Kreisgebiet kommen würden. Die Prognosen sind nun aber anders, so dass für die kommenden Monate gar keine oder nur sehr wenige Flüchtlinge zu erwarten sind. Deshalb wird die Sporthalle bis auf Weiteres nicht mehr als Ankunftsstelle und Unterkunft benötigt.

Die Kreisverwaltung weist aber vorsorglich auf Folgendes hin: Sollte die Zahl der Flüchtlinge, die der Landkreis Leer aufzunehmen hat, wieder deutlich steigen, könnte die BBS-Halle erneut als Unterkunft gebraucht werden.

Die BBS-Halle dient seit März 2022, kurz nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine, als Flüchtlingsunterkunft. Bis zu 180 Menschen finden dort Platz und können auch dank der zentralen Lage in der Kreisstadt umfassend versorgt werden. Allerdings sind trotz der weiterhin gültigen Zuweisungsquoten des Landes Niedersachsen im Kreisgebiet tatsächlich seit Anfang November keine Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine mehr angekommen. In der Folge steht die BBS-Halle seit Mitte Dezember Leer.

Die Halle soll noch bis etwa Ende Februar als Unterkunft vorgehalten werden – und damit so lange, bis die rund 170 Kriegsflüchtlinge in der Jugendherberge Borkum alle wieder zurück aufs Festland geholt worden sind. Die erste Gruppe ist in der vergangenen Woche zurückgekehrt. Auf dem Festland sollen die Menschen in Wohnungen und anderen Unterkünften unterkommen. Die BBS-Halle wird anschließend freigeräumt, die Wohnkabinen und Feldbetten werden abgebaut. Das Material soll eingelagert werden.

 

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