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Bei Glasfaser die Nase vorn - Jahresrückblick 2023, Teil 1

Versorgung mit schnellem Internet im Landkreis Leer bald top / Neugierig auf das Neuland im MakerSpace

Bald sind Adressen ohne schnelles Internet im Landkreis Leer an einer Hand abzuzählen. Der Ausbau des Breitband-Netzes, landläufig Glasfaser-Netz, schreitet zügig voran, wie aus dem Jahresrückblick des Landkreises hervorgeht.

Der Staat, in diesem Fall der Landkreis Leer und seine kreisangehörigen Kommunen, fördern großflächig Anschlüsse in Gegenden mit wenigen Einwohnern. Anfang des ablaufenden Jahres startete das zweite Glasfaser-Großprojekt mit mehr als 7.200 Adressen. Im Laufe des Jahres wurden mehr als 4.000 Adressen mehrfach angeschrieben und über den kostenlosen Anschluss informiert.

Viele von ihnen haben die Glasfaser mittlerweile schon im Haus. Anfang nächsten Jahres erhalten die restlichen Adressen Post vom Landkreis mit der Ausbau-Botschaft. In der ersten Jahreshälfte 2025 soll der letzte Anschluss gelegt sein. Die EWE erhielt nach einer europaweiten Ausschreibung den Zuschlag für den Bau und Betrieb des Glasfasernetzes.

Private Telekommunikations-Unternehmen wie Deutsche Glasfaser, EWE und Telekom aber auch Epcan mischen auch aus eigener Kasse mit im Breitband-Geschäft. Sie legen leistungsstarke Anschlüsse in den wirtschaftlich lukrativeren Gegenden mit mehr Einwohnern.

Wie auch immer: Der Breitband-Ausbau läuft. „Bis Ende 2025 haben wir eine Top-Versorgung auf Gigabit-Niveau - mit einem Mix aus Glasfaser, Koaxialkabel und Richtfunk“, sagt Andrea Sope, Leiterin des Amtes für Wirtschaft und Digitales beim Landkreis Leer. Und ergänzt: „In Ostfriesland haben wir die Nase vorn, wie uns Fachleute bestätigen.“

Neugierig auf das Neuland im MakerSpace

Digital Hub Ostfriesland mit dem MakerSpace in Leer entwickelt Strahlkraft

Besucher betreten Neuland. Sie experimentieren, setzen Ideen um, tauschen Gedanken aus, verwandeln Theorie in Praxis. Das alles geschieht im MakerSpace, dem Herzstück des Digital Hub Ostfriesland (DHO) in der Gaswerkstraße mitten in Leer.

Scheu vor dem Neuland? Kaum. „Schüler, Unternehmen mit Auszubildenden und private Bürger rennen uns die Tür ein“, freut sich Andrea Sope. Sie leitet das Amt für Digitalisierung und Wirtschaft des Landkreises Leer. Es zeichnet verantwortlich für den Digital Hub samt MakerSpace.

Was geschieht im Neuland? Ganz einfach: MakerSpace ist ein Raum, in dem man selbst etwas macht. Eine offene Werkstatt für alle – für Schüler, Studierende, Vereine und Unternehmen. Ein Stück Hilfe zur Selbsthilfe. Sie erhalten Zugang zu Werkzeugen und modernen Produktionsverfahren für Einzelstücke, probieren digitale Technik aus und erleben sie. Seien es 3D-Druck, Drohnen, Robotik, Virtual und Augmented Reality, Programmierung, Smart Home oder Mediengestaltung.

Was man für die praktische Arbeit in diesem digitalen Umfeld braucht, ist da. So ein 4K UHD Kurzdistanzbeamer, ein 86" Touch-Monitor, ein Whiteboard, 16 Lenovo Laptops und 30 Fujitsu Laptops. Neben diesem technischen Equipment fehlt es nicht an Werkzeug wie Crimpzange, Lötkolben, Multimeter, Multitool und Oszilloskop.

Der MakerSpace stellt sich so vor: „Bürger und Bürgerinnen aus Ostfriesland und umzu können ihre Projekte verwirklichen und sich mit digital affinen Partnern austauschen. Ziel ist es, möglichst viel voneinander zu lernen und sich gegenseitig zu unterstützen“.

Die Werkstatt-Nutzer kommen weit überwiegend aus dem Landkreis Leer. Das Digital-Amt will im kommenden Jahr gezielt auch potenzielle Nutzer aus ganz Ostfriesland auf den MakerSpace aufmerksam machen.

Mit dem bisherigen Zuspruch kurz nach der Gründung ist das Amt sehr zufrieden. So haben Schulen den MakerSpace für insgesamt 285 Stunden Unterricht genutzt. Die 3D-Drucker haben insgesamt 87 Tage und eine Stunde gearbeitet und dabei 4.325 Meter Filament verbraucht. Filament ist allgemein eine einzelne Faser beliebiger Länge, Filament im 3D-Druck sind thermoplastische Kunststoffe, die in Drahtform auf Rollen konfektioniert eingesetzt werden.

Wer es selbst erleben möchte: Geöffnet ist der MakerSpace täglich von 8:30 bis 12:30 Uhr. Donnerstags zusätzlich von 14 bis 17 Uhr. Auch außerhalb dieser Zeiten kann ein Termin vereinbart werden. Die Nutzung ist kostenfrei. Abgerechnet wird lediglich Verbrauchsmaterial, zum Beispiel Filament vom 3D-Drucker plus eine kleine Pauschale für Verschleißteile.

Der Überbau des MakerSpace ist der Digital Hub Ostfriesland. In ihm vernetzen sich Wirtschaft, Wissenschaft, Schulen und Bildungseinrichtungen. Sie tauschen digitales Knowhow aus und machen Digitalisierung sichtbar.

Letztlich geht es um die Verbesserung des Wirtschaftsstandorts Ostfriesland. Entsprechend sind die Themenschwerpunkte: Industrie 4.0/IoT, IT-Sicherheit, Künstliche Intelligenz/Data-Science, Virtual und Augmented Reality, Junge IT-Talente/Fachkräfte/Weiterbildung, Gesellschaft/Wirtschaft/Smart-Region und Maker-Space.

Landrat Matthias Groote ordnet den Digital Hub Ostfriesland in seinem Jahresrückblick 2023 so ein: „Mit dem DHO ist in Leer innerhalb kurzer Zeit ein Zentrum für Digitalisierung mit überregionaler Strahlkraft entstanden“. Wirtschaftsminister Olaf Lies war sogar zweimal im Hub und äußerte sich sehr zufrieden.

 

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